Höhen und Tiefen im Vereinsjahr
Die zahlreich angereisten Ehrengäste und die Mitglieder hörten bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Troschenreuth viele Zahlen und Daten, aber auch Berichte über Kameradschaft und Zusammenhalt. Ein Thema zog sich dabei wie ein roter Faden durch die Berichte und Grußworte.
Als ein Jahr voller Höhen und Tiefen bezeichnete der Erste Vorsitzende des Troschenreuther Feuerwehrvereins, Michael Wolf, das abgelaufene Jahr 2024. Die Mitgliederzahl konnte auf 227 gesteigert werden, neun Eintritte (3 Erwachsene und 6 Kinder) waren zu verzeichnen. Leider musste die Wehr aber auch von drei Kameraden Abschied nehmen, insbesondere vom Ehrenkommandanten Karl Rupprecht und vom Ehrenvorstand Hermann Maul. Besonders dessen Tod hinterließ im Verein eine Lücke, die noch lange spürbar sein wird, wie man verschiedenen Wortbeiträgen in der Versammlung entnehmen konnte. Doch die freudigen Ereignisse überwogen in der Rückschau. So belegte eine Mannschaft der Feuerwehr bei der Dorfmeisterschaft im Luftgewehr den ersten Platz. Mit Preisschafkopf, Grillfest, Kneipenfestival und Christbaumverkauf wurden gut besuchte Veranstaltungen abgehalten. Besuche bei den örtlichen Aktivitäten und bei den Patenwehren, Gratulationen und Spalierstehen bei Hochzeiten, Taufen und Geburtstagen sowie die Teilnahme an Festzügen rundeten das Vereinsjahr ab.
Kommandant Marco Neubauer berichtete von 53 Einsätzen der Troschenreuther Feuerwehr im Jahr 2024. Besonders hervorzugeben waren dabei ein Großbrand in Auerbach sowie drei Katastrophenschutzeinsätze im Rahmen von Hilfeleistungskontingenten des Landkreises Bayreuth in Wunsiedel, Augsburg und Donauwörth. Dadurch erhöhten sich trotz leicht zurückgegangener Einsatzzahl die Einsatzstunden auf 1912. Das entspricht einem Plus von 148 Stunden, das die 58 aktiven Feuerwehrleute absolviert haben. Unter den aktiven Helfern sind 28 Atemschutzgeräteträger, so Neubauer. Der Kommandant ging ausführlich auf die Stationierung des sogenannten Ölwehrpakets 2, das vom Freistaat Bayern als Pilotprojekt finanziert und im Landkreis Bayreuth stationiert wird. Dieses umfasst ein geländegängiges Logistikfahrzeug, einen Teleskoplader mit umfangreichem Zubehör sowie einen Transportanhänger. Er bedankte sich ausdrücklich bei Bürgermeister Wolfgang Nierhoff und den Stadträten für die Unterstützung bei der Umsetzung des Projekts. Feuerwehrführung, Stadt und Landkreis hätten an einen Strang gezogen. Zur Realisierung der Erweiterung der Fahrzeughalle wurde ein Förderverein gegründet, da dadurch das Projekt flexibler umgesetzt und vor allem auch die Stadtkasse entlastet werde. Die Feuerwehrleute hätten bereits mit der Ausbildung für die neuen Einsatzmittel begonnen. Aber auch unabhängig davon besuchten die ehrenamtlichen Helfer zahlreiche Aus- und Fortbildungen, wie zum Beispiel zwei Rettungstechnik-Lehrgänge, ein Fahrsimulator sowie virtuelles Einsatztraining wurde genutzt und auch Lehrgänge an den Feuerwehrschulen besucht.
Er habe während der intensiven Vorbereitungszeit stets das Gefühl gehabt, dass die Troschenreuther Feuerwehr geschlossen hinter dem Projekt Ölwehrpaket steht und dieses auch stemmen kann, so Bürgermeister Wolfgang Nierhoff. "Troschenreuth funktioniert", so das Stadtoberhaupt bei seinem Grußwort. Es habe viele Besprechungen, Sitzungen und Abstimmungstermine gegeben, bis das Projekt nun bereit für die Umsetzung sei. "Der Bauantrag ist genehmigt, es kann losgehen", überbrachte er die freudige Mitteilung aus dem Landratsamt Bayreuth. Er betonte, dass es sich der Stadtrat und die Verwaltung bei der Entscheidung nicht leicht gemacht haben. Denn die Stadt müsse sparen, wo sie kann, auch bei den Feuerwehren. Aber es sei schnell klar gewesen, dass dieses Projekt nicht nur wichtig, sondern auch zu schaffen ist. Die Sicherheit der Feuerwehrfrauen und -männer sei der Stadt aber trotz angespannter finanzieller Verhältnisse wichtig, und so wurden neben anderen Investitionen für die Einsatzkräfte neue Einsatzjacken für technische Hilfeleistung beschafft. Zum Abschluss seiner kurzen Ansprache lud der Bürgermeister zum Stadtfeuerwehrtag 2025 ein, der in Büchenbach stattfinden wird.
Von hohen Einsatzzahlen im Landkreis, insbesondere bei Unterstützung in medizinischen Notlagen, berichtete Kreisbrandrat Hermann Schreck. Aber auch im Katastrophenschutz sei der Landkreis gefordert gewesen. Vier Löschzüge mit Einsatzleitung fuhren zu einem Industriebrand in Wunsiedel, gleich zwei Kontingente wurden innerhalb von 48 Stunden in das Hochwasser-Katastrophengebiet Schwaben entsandt. Dabei bekamen die Helfer durch die Bank Lob und Anerkennung ausgesprochen, die Leistungsfähigkeit der Einsatzkräfte aus dem Landkreis werde in Bayern geschätzt, so der Kreisbrandrat, der im Feuerwehrwesen auch auf Landes- und Bundesebene Verantwortung trägt. Die Troschenreuther Feuerwehr war bei allen drei Kontingenteinsätzen mit dabei, sei es mit dem Spezialfahrzeug Argo oder mit der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung. Die Feuerwehr Troschenreuth betreut den Einsatzleitwagen ELW 1 des Landkreises zuverlässig. Diese Schlagkraft sei letztendlich ausschlaggebend für die Entscheidung gewesen, das Ölwehrpaket 2 in Troschenreuth zu stationieren. Die Feuerwehr Troschenreuth steige damit zum Katastrophenschutzstandort auf.
Die Entwicklung im Feuerwehrbereich geht hin zur Spezialisierung der Löschzüge. Ausbildung und Ausrüstung müssen daher angepasst werden, und die Feuerwehr Troschenreuth werde dabei eine große Rolle spielen, prophezeite Schreck. Im Landkreis solle mittelfristig eine Heißbrandübungsanlage und ein Gefahrgutübungswagon angeschafft werden, langfristig werde das Ziel eines Ausbildungszentrums weiterverfolgt, schloss der Kreisbrandrat.
Die Feuerwehr Troschenreuth hat aber noch mehr als die aktive Feuerwehr zu bieten. Der verantwortliche Betreuer der Kinderfeuerwehr, Hartwig Ackermann, freute sich über vier Kinder, die den Weg zur Kinderfeuerwehr gefunden haben. Insgesamt sind es nun 33 Mädchen und Jungen, die sprichwörtlich mit Feuereifer an den verschiedenen Aktivitäten teilnehmen. Ausgestattet mit neuen kleinen Schutzanzügen besuchten sie zum Beispiel die Polizei Pegnitz und die Feuerwehr in Bayreuth. Spielerisch übten sie auch für die Teilnahme am Wettbewerb Kinderflamme. Zum Abschluss des Jahres gab es noch den Besuch des Nikolauses, bei dem nicht nur die Augen der Kleinsten leuchteten. Nach vorangegangenen Übertritten in die aktive Wehr gab es im vergangenen Jahr drei Jugendliche bei der Jugendfeuerwehr. Diese bereiteten sich engagiert in theoretischen und praktischen Übungen auf den Feuerwehrdienst vor. Maximilian Pleisteiner konnte die modulare Truppmannausbildung MTA erfolgreich abschließen, so Roman Ramisch, der die Jugendfeuerwehr leitet. 2025 werden einige Kinderfeuerwehrler zwölf Jahre alt und werden in die Jugendfeuerwehr aufrücken, daher gab es bereits einen gemeinsamen Ausbildungsnachmittag, bei dem der Spaß auch nicht zu kurz kam.
Zwanzig Auftritte, 26 Probenabende und zwei interne Veranstaltungen listete Tobias Maul in seinem Jahresbericht für die Feuerwehrkapelle. Zwei neue Musiker konnten gewonnen werden, so dass nun 17 Musikantinnen und Musikanten bei der Troschenreuther Feuerwehr spielen. Als Höhepunkt des Jahres bezeichnete Maul den Böhmischen Abend, bei dem drei Blaskapellen in Troschenreuth auftraten, sowie den Festzug zum Jubiläum der Feuerwehr Bindlach.
Karl-Heinz Peter konnte seine Ehrung für 60 Jahre Mitgliedschaft krankheitsbedingt leider nicht bei der Versammlung entgegennehmen, diese wurde bereits vom Vorsitzenden privat übergeben. Ausgezeichnet werden konnte aber Christian Seyß für 20 Jahre aktiven Feuerwehrdienst. Zudem wurde er zusammen mit Christoph Maul und Julian Budek zum Brandmeister ernannt. Manuel Rupprecht erhielt die Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann. Nach abgeschlossener Ausbildung stiegen Sophia Diertl, Samuel Speckner, Patrick Neukam und Christoph Neukam zum Oberfeuerwehrmann bzw -frau auf.
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Eindrucksvolle Bilanz der Amtszeit gezogen
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Viel Applaus für drei Blaskapellen
Bestes Wetter, drei Blaskapellen und alle Sitzplätze belegt: die Freiwillige Feuerwehr Troschenreuth bewies einmal mehr, dass sie es versteht, Feste erfolgreich zu feiern. Das Fest begann am Vorabend mit einem Preisschafkopf, zu dem sogar Kartler aus Forchheim, Schwandorf und ähnlich weit entfernten Orten anreisten. Den ersten Platz behielten die Troschenreuther aber im Ort, denn Ehrenvorstand Hermann Maul bekam die besten Karten des Abends und siegte mit großem Vorsprung. Das eigentliche Grillfest begann dann nach der Fronleichnamsprozession mit einem Frühschoppen.
Jugendfeuerwehren beweisen ihr Können
Ausnahmezustand in Troschenreuth. Den ganzen Tag über dröhnten immer wieder die Sondersignalanlagen der Feuerwehr durch den Ort. Doch die Troschenreuther Bürger konnten ganz entspannt die Geschehen verfolgen, den die Mädchen und Jungs der Jugendfeuerwehren aus Schnabelwaid und Troschenreuth hatten die Einsatzlagen jeweils schnell im Griff. Denn die zahlreichen Einsätze waren nur Übungen, die die Jugendlichen 24 Stunden im Rahmen eines "Berufsfeuerwehrtages" vor Herausforderungen stellten.
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Troschenreuth hat das Feiern nicht verlernt. Beim Grillfest mit Böhmischen Abend kamen zahlreiche Besucher, um die Fahrzeuge zu besichtigen, sich an den angebotenen Spezialitäten zu erfreuen oder den Klängen von gleich drei Blaskapellen zu lauschen. Unter den Gästen befanden sich auch Landrat Florian Wiedemann und Zweite Bürgermeisterin Dr. Sandra Huber sowie Kreisbrandrat Hermann Schreck und Kreisbrandinspektor Stefan Steger von der Landkreisführung der Feuerwehr.
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